Camäléon

Le journal en ligne des élèves du Lycée Franco-Allemand de Sarrebruck

Was?! Frauen können auch Fußball spielen?

goalkeeper (Source: Pixabay – Photo: planet_fox)

Samstagabend, Fernseher an, Frauenfußball… « Bäh! Das ist doch gar kein richtiger Fußball! » Eine typische Reaktion von Fußballfans.

Obwohl wir uns schon im 21. Jahrhundert befinden, sind Frauen und Männern nicht in allen Bereichen gleichberechtigt. Im Sport, besonders im Fußball, gibt es immer noch die meisten Ungerechtigkeiten.

Jörg Alt, der 1. Vorsitzende des 1.FC Saarbrücken, hat für uns ein paar Fragen zum Thema per E-Mail beantwortet.

Camaeleon: Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Männern und Frauen beim Sport?

Jörg Alt: Ein ganz gewichtiger Unterschied liegt in der eigentlichen Spielweise – nämlich in der Athletik, Kraft, Robustheit und dem körperbetonten Einsatz! Hinzu kommen: Dynamik, Schnelligkeit und Durchsetzungsstärke. Dies sind Faktoren, die im Männerfußball oft besser ausgeprägt sind und somit auch mehr im Spiel öfter oder ausschlaggebend für ein End-Ergebnis sein können!

Camaeleon: Warum gibt es viele Unterschiede zwischen Frauen und Männern? Gibt es gleich viele Spiele – Liga-, Länder- und Freundschaftsspiele?

Jörg Alt: Es gibt zum einen mehr Ligen bei den Männern, die Ligen als solche haben zumeist eine größere Anzahl an Mannschaften als dies im Frauenfußball der Fall ist und es gibt auch insgesamt mehr Wettbewerbe bei den Männern. Wenngleich der Frauenfußball sich auch darin immer mehr an den Fußball im Männerbereich orientiert, so besteht doch noch ein sichtbarer Unterschied auch gerade noch in diesem Bereich!

Camaeleon: Wie viele Sponsoren haben die Frauenmannschaften? Und wie viel die Männermannschaften?

 Jörg Alt: Da gibt es – meines Wissens – keine validen Zahlen, das ist sehr unterschiedlich, aber definitiv gibt es eine weitaus größere Anzahl an Sponsoren im Männerbereich! Das erklärt sich in erster Linie aus der Interessenlage heraus! Der Männerfußball ist in Deutschland eine gewachsene Geschichte, er war lange eine reine Männer-Domäne und hat somit eine weitaus längere Tradition als der Frauenfußball! – Der Profi-Fußball bei den Männern ist auch schon sehr lange implementiert, bei den Frauen ist er noch lange nicht auf dem Standard der Männer und auch das Zuschauer-Interesse und somit auch die Vermarktung ist bei den Männern weitaus höher als im Frauenfußball!

Camaeleon: Warum ist die Gleichberechtigung in Deutschland noch nicht so fortgeschritten wie in anderen Länder beispielsweise in England oder den USA?

Jörg Alt: Das liegt wohl auch an der Beliebtheit der einzelnen Sportarten – in Deutschland hat der Männerfußball eine ganz eigene Reputation und einen sehr, sehr hohen Anerkennungswert! Es gibt dabei in den einzelnen Ländern viele Unterschiede in der Identifikation mit gewissen Sportarten, das lässt sich sehr wohl auch in viele andere Sportarten so übertragen!!!

Camaeleon: Wie kann man das ändern?

Jörg Alt: Es hat sich ja in den letzten Jahren/Jahrzehnten schon sehr viel verändert, verbessert oder zumindest angeglichen! Aber man kann es meines Erachtens nicht „revolutionieren“ oder „von jetzt auf gleich“  komplett  auf allen Ebenen gleich stellen!!! Da gibt es keinen noch so gut gemeinten Prozess der Umwälzung! Vergleiche gibt es viele, wie unterschiedlich die einzelnen Sportarten in den jeweiligen Ländern angenommen oder auch betrieben werden. Ich denke, der Frauenfußball hat in den vergangenen Jahren – nicht zuletzt auch durch die Erfolge der Vereinsmannschaften und der Nationalmannschaften im Frauen-Fußball – an Renommee gewaltig zugenommen, aber der Männerfußball bleibt wohl die Nr. 1 in der Beliebtheitsskala unserer Mitbürger! Das erscheint mir auch wohl weder strukturell noch mit irgendwelchen theoretischen Konzepten in naher oder ferner Zukunft veränderbar!!!

Vielleicht gibt es auch in nächster Zeit mehr Versuche, Frauen und Männer sowohl im Sport als auch im Allgemeinen gleichzustellen.

Lizzy Louise Wittich
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