Camäléon

Le journal en ligne des élèves du Lycée Franco-Allemand de Sarrebruck

Break Me. Again. ~ Kapitel 2

Break Me Again
Foto: Daniel Friesenecker / pixabay.com

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Viele Menschen hatten bisher ihr Leben gelassen. Viele bei der Armee, in Krankenhäusern oder wegen Mord. Mord, das Wort, welches mir schon seit geraumer Zeit im Kopf herum spukte, wenn auch nur im Unterbewusstsein.

Maries Tod schien so irreal verlaufen zu sein. Sie hatten behauptet, sie habe die Kontrolle über ihren Wagen verloren. Der Baum war wohl im Weg gewesen. Es schien so verlaufen zu sein, wie sie es alle schilderten. Schnell, ohne große Schmerzen. Mein Cousin meinte, sie habe wohl eher Suizid begangen, und so langsam fing auch ich an, daran zu glauben, mich daran fest zu klammern.

Die Ignoranz des Jungen, für welchen sie schwärmte, Tobias, hatte sie sichtlich aus der Bahn geworfen. Und am Tag des ‘Unfalls’ hatte sie sich aus dem Haus geschlichen. Nichts Ungewöhnliches hatten meine Eltern damals gesagt. Lächerlich, wenn man mich gefragt hätte, was man natürlich nicht getan hatte.

« Das Gör’ macht doch schon genug mit », meckerte Avice, die ehemalige beste Freundin meiner Mutter. Diese Frau konnte Kinder einfach nicht leiden. Weder mich, noch Marie, und schon gar nicht die Sprösslinge anderer Menschen. Vor allem die ihrer Affären hasste sie über alles. « Diese Mistviecher sind doch daran schuld! », schrie sie immer, wenn sie zu meiner Mutter kam (immer dann, wenn einer dieser Affären ihr gestand, er könne sich weder von seiner Frau, noch von seinen Kindern trennen). Ich konnte sie nie leiden. Drei gescheiterte Ehen und kein einziges Kind hatte diese Frau hinter sich – und sie hatte erst achtundzwanzig Jahre hinter sich!

Hey, Süße. Hoffe du bist bereit für eine weitere Runde Trivial Pursuit? 🙂 – gesendet: gerade eben, Von: _MatthEward04_

Matt hatte mir geschrieben. Ich wunderte mich kaum, sein Vater ließ ihn nur zwei Stunden an Elektronik, geschweige denn einen Computer oder Handy. Er hatte mir mal erzählt, zu seinem fünfzehnten, habe er sein erstes Handy geschenkt bekommen. Es war eines dieser uralten Tastendinger, welche sogar meine Großeltern kannten. Deswegen hatte er lange gespart um sich einen eigenen Laptop leisten zu können. Ich hatte Zeit. Natürlich hatte ich das, und genau deswegen stimmte ich zu.

Trivial? War das eine ernst gemeinte Frage, oder kennst du mich so schlecht, Matt? Du weißt, dass ich dazu nie ‘Nein’ sagen kann. 😉 – gesendet: jetzt, Von: Mir

Und keine fünf Minuten später kam seine Antwort.

Ich muss doch immer charmant bleiben, oder nicht? Mädchen stehen doch auf sowas. Okay, alle Mädchen außer ein bestimmtes, das jetzt bestimmt gerade auf ihrem Bett sitzt und ihr Touchscreen-Handy in ihren Fingern hält – Apropos: Ich bin immer noch sauer deswegen! Wie konntest du mir dieses verdammte Bild auch noch schicken, Anne? Das war so… provozierend! Behalte deinen Kram für dich. Jedenfalls was Elektronik anbelangt. 😀 – gesendet: jetzt, Von: _MatthEward04_

Sei nicht so zimperlich, Matts. Ich warte schon sehensüchtig darauf, dich wieder abzuzocken. Und denke immer daran: Mädchen können einfach besser spielen als Jungen. Bis gleich. 🙂 – gesendet: jetzt, Von: Mir

[Fortsetzung folgt]

Laura Irsch
Les derniers articles par Laura Irsch (tout voir)

Laisser un commentaire

Votre adresse e-mail ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *