Camäléon

Das Schülermagazin des Deutsch-Französischen Gymnasiums Saarbrücken

Ein Tag in der Saarbrücker Tafel

Saarbrücker Tafel
Saarbrücker Tafel (Foto: M. Libbrecht)

Hier erfahrt ihr, wie es in der Saarbrücker Tafel zugeht. Es gibt viele verschiedene Stände: Brot, Brötchen, Gemüse, Früchte, Fleischwaren, Salate und Trockenwaren.

Zuerst einmal: nichts ist kostenlos und nicht jeder kann dort hin, denn man muss: 1. angemeldet sein und 2. einen Mitgliedsbeitrag von 2 € bezahlen.

Die Arbeiter arbeiten ehrenamtlich, das heißt, dass sie dafür kein Geld kriegen aber 5 € bezahlen. Die „Kunden“ sind in drei Gruppen eingeteilt: Die, die für eine Person abholen (mit einen grünen Schein), die für 2-3 Personen abholen (gelb) und die, die für 4 oder mehr abholen besitzen einen roten Schein.

Am Anfang, etwa um 10 Uhr, kommen die meisten an. Dann bereitet man die Sachen für den Tag vor, wie z.B. eingepackte Brote oder Kaffeeteilchen, die man in undurchsichtige Tüten packt, damit die Leute, die zur Tafel kommen, diese sich nicht aussuchen können.

Dann kommen in unregelmäßigen Abständen 3 LKWs, die aber zwei Mal mal hin und her fahren (vom Laden zur Tafel). Die Autos kommen von Globus, Real und anderen Läden, die ihre Sachen abgeben, weil sie entweder (bei Gebäck oder Ähnlichem) kaputt sind oder das Ablaufdatum erreicht ist. Es gibt selten sehr frische Sachen, aber man kann sie trotzdem essen, da Spender z.B. keine verschimmelten Sachen oder zu harte Brote hergeben dürfen, weil sie sonst angezeigt werden könnten. Die LKWs bringen also Salate, Brote oder andere Sachen zur Tafel, wo sie geordnet und auf die Theke gestellt werden. Das dauert meistens bis zu 2 Stunden, danach kommt die Pause. Alle Arbeiter gehen in die Küche, um etwas zu essen. Nur diejenigen, die sich um die Früchte kümmern, müssen meistens dableiben, denn sie müssen die Früchte gerecht in Körbe packen.

Dann kommt eine lange Pause. Erst dann kommen die „Kunden“ an. Sie nehmen sich Einkaufswagen, in denen sich schon Sachen befinden und gehen durch die verschieden Stationen: Trockenwaren, Fleisch, Salate und so weiter. Das geht ungefähr 100 Kunden lang (insgesamt gibt es um die 120), dann kommt nochmal eine Pause, etwa um halb drei bis spätestens 4, und die letzten 20 kommen. Sie müssen sich meistens mit den dann noch vorhandenen Sachen  zufrieden geben.

So endet der Tag, an dem aber trotzdem sehr viel weggeschmissen wurde.

Hier ein Interview von einer Tafelmitarbeiterin:

CAMÄLEON: Wie sind Sie zu diesem Job gekommen?

Corinne Libbrecht: Ich wollte immer etwas ehrenamtlich machen, etwas für den Mitmensch tun. Außerdem interressiere ich mich sehr für Lebensmittel, Ernährung und natürlich  wie die Menschen sich Nahrungsmittel besorgen.

CAMÄLEON: Wie finden Sie die Stimmung in der Tafel?

Corinne Libbrecht: Freudig und freundlich.

CAMÄLEON: Wie finden Sie diese Ehrenamtlichkeit?

Corinne Libbrecht: Vielfältig,

CAMÄLEON: Welche Leute kommen zur Tafel?

Corinne Libbrecht: Arme Leute, Junge, Alte, Männer und Frauen. Alle, die aus irgenwelchen Gründen eine Ergänzung zu ihrem Einkauf brauchen.

CAMÄLEON: Was finden Sie schlecht an dem Prinzip der Tafeln?

Corinne Libbrecht: Nichts

CAMÄLEON: Was finden Sie gut an dem Prinzip der Tafeln?

Corinne Libbrecht: Die Antiverschwendung.

CAMÄLEON: Wie finden Sie die Qualität dort?

Corinne Libbrecht: Insgesamt gut. Manchmal ist das Obst natürlich zu reif, das Brot ist von vom Vortag und man kriegt noch Schokonikoläuse im Februar. Aber alles ist im Rahmen den Ablaufdatums und es wird nie etwas ausgegeben, das nicht mehr gut ist. Das Motto ist, dass wir nur verteilen, was wir selbst essen würden.

CAMÄLEON: Was motiviert Sie?

Corinne Libbrecht: Der Welt zu verbessern.

Die Tafel selbst befindet sich an dieser Adresse:

Burbacher Markt 6, 66115 Saarbrücken

Mercure Libbrecht
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