Camäléon

Das Schülermagazin des Deutsch-Französischen Gymnasiums Saarbrücken

Unterwasserhockey – Ein nahezu unbekannter Sport

Unterwasserhockey
Foto: Ernst / Camäléon

Wie stellt ihr euch einen Sport vor, der sich „Unterwasserhockey“ nennt? In zwei Meter tiefem Wasser mit genauso langen Schlägern versuchen, einen Puck in ein Tor zu befördern? Naja, so ähnlich.

Entstehung

Unterwasserhockey oder auch Octopush ist ein Sport, welcher sich ab der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Als Erfinder gilt der Engländer Alan Blake, der 1954 auf die Idee kommt, ein Bleigewicht auf die gegenüberliegende Seite eines Schwimmbads zu schieben. Darauf kommt er, da gewöhnliches Flaschentauchen im Winter in Großbritannien wenig Spaß macht, und dieser neue Sport die Taucher auch noch fit hält. So wurde Unterwasserhockey anfangs mit einer Tauchflasche gespielt, doch nach Problemen wegen der Sicherheit im Schwimmbad und der Einfachheit wegen wird der Sport bald mit Maske und Schnorchel gespielt. Octopush wird zum Apnoesport.

1978 wird diese neue Sportart vom Weltverband für Unterwasseraktivitäten offiziell anerkannt. Ab dann gibt es die ersten (Welt-)Meisterschaften, welche Frankreich drei Mal gewonnen haben. Während Sportarten wie Waterpolo oder ähnliches eine gewisse Bekanntheit in Deutschland haben, ist Unterwasserhockey weitgehend unbekannt.

Ausrüstung

Heute spielt man Octopush auf einem 20-25 mal 12-15 Meter großen Schwimmbecken, idealerweise in einer Tiefe von zwei Metern, ohne Steigung. Zur Ausrüstung des Spielers gehören neben Schnorchel und Maske auch noch ein Schutzhandschuh, um sich am Boden des Schwimmbads nicht zu verletzen, ein maximal 30 Zentimeter langer Schläger und eine Water-Polo Mütze. Letztere schützt den Spieler nicht nur an den Ohren, aber zeigt auch die Zugehörigkeit zu einer Mannschaft, in der Regel Blau oder Weiß. Meistens ist der Schnorchel noch mit einem Zahnschutz ausgestattet, um den Spieler zu schützen.

Ebenfalls zur Ausrüstung gehören Flossen, damit sich die Spieler auf dem recht großen Spielfeld schnell bewegen können. Gespielt wird mit einem 1,3 Kilo schweren Puck, welcher allen mit Hilfe des Schlägers in das gegnerische Tor befördert werden muss. Die Tore sind 3 Meter breit, und haben eine Rinne, in welcher der Puck landen muss, um als Tor zu zählen.

Teams und Schiedsrichter

Eine Mannschaft besteht aus 10 Spielern, wobei immer sechs davon aktiv spielen. Die restlichen sind Auswechselspieler. Anders als bei manch anderen Sportarten gibt es zahlreiche Wechsel, sie sind nicht begrenzt. Ein Spieler kann mehrmals eingewechselt werden. Insgesamt werden zwei Halbzeiten gespielt, welche zwischen 8 und 15 Minuten lang sein können. Dies kommt einem vielleicht kurz vor, doch aufgrund der hohen Intensität des Spiels und dem andauernden Luft-Anhalten zieht sich das Spiel für die Spieler sehr in die Länge.

Damit der Sport fair bleibt und die vielen möglichen Fouls geahndet werden, gibt es insgesamt drei Schiedsrichter. Zwei davon sind im Wasser, ein dritter ist außerhalb. Mögliche Strafen sind Verwarnungen, Zeitstrafen oder Ähnliches. Vergehen können zum Beispiel das Schieben des Pucks mit der Hand ohne Absicht sein, oder das Drücken eines Schlägers des Gegners.

Um sich den Sport besser vorstellen zu können, ist hier unten eine kleine Animation:


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Falls ihr diesen Sport mal ausprobieren wollt, er wird jede Woche Mittwochs um 19 Uhr im Aquagliss Freyming-Merlebach, Frankreich gespielt. Drei Probetrainings sind kostenlos, alle Materialien werden gestellt.

Max Ernst

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