Camäléon

Das Schülermagazin des Deutsch-Französischen Gymnasiums Saarbrücken

H&M: Stilikone oder Modeopfer?

Es ist berühmt, beliebt und erfolgreich: Jeder Jugendlicher war schon drin. Alle kennen sie, die kleinen Preise für „gute“ Qualität, dafür steht ja. Doch wie immer gibt es eine Schattenseite. Eine ARD-Sendung mit dem  Namen „Markencheck“ prüfte nach ob es auch wirklich gute Qualität sei. Das Ergebnis ist niederschmetternd für die Marke.

Der Stoff wird in einer Fabrik in Bangladesch hergestellt. Die Arbeiter bekommen dafür 35€ im Monat für 14(!!!) Std. Arbeit am Tag. Die Zeit wird meistens sogar stehend verbracht. Die Qualität ist überraschenderweise nicht so schlecht, sondern „nur“ mangelhaft.

Wusstest du, dass H&M den meisten Umsatz in Deutschland macht? Ganze 3,38 Milliarden. In Frankreich dagegen ist mit „nur“ einer Milliarde der Zweitplatzierte. Amerika und selbst das Heimatland Schweden kommen nicht an uns heran. Wie kann das sein?  Eigentlich gelten die Deutschen nicht als kaufwütig, eher schon die Amerikaner. Doch die sind auf dem fünften Platz .

Es gibt drei Hauptfaktoren: 1. Die Werbung. Nein es ist nicht irgendeine Werbung von irgendwelchen Werbedesignern mit irgendwelchen Models. Es ist die Werbung  von ganz bestimmten Werbedesignern mit Starmodels. Die Werbung ist geschickt gemacht. Ein Model vor einem weißen Hintergrund. Es soll die Schlichtheit der Kleidung zeigen. Jeder kann diese Kleidung tragen. Oder eine Gruppe Models: Jeder trägt diese Kleidung. Oder dann wieder die Stars: sie sind Vorbilder. Man kann sich an ihnen orientieren, sie sind immer modisch gekleidet wie etwa David Beckham oder Kylie Minogue. Beide haben für H&M geworben, beide sind Stars.

Der 2.Grund: Der Trendfaktor. Er ist sehr hoch, alles ist modisch. H&M hat manchmal Modewoche,. so wie einmal mit Versace oder – wie jetzt – recycelte Kleidung. Jeder war schon mal bei H&M und das is auch schon der 3. Grund: Der Gruppenzwang. Es gibt keinen Jugendlichen, der nicht schon mal eine H&M-Filiale betreten hat (außer ein paar Ausnahmen).

Bei H&M also alles perfekt durchdacht? Nicht wirklich. Sonst würden Menschenrechtler nicht prüfen, ob manche Arbeiterinnen nicht nach dem sogenannten „Sumangali“ Konzept arbeiten, das vor allem in Indien Anwendung findet. Es heißt auf deutsch „glückliche Braut“. Das Konzept ist einfach: Arbeite vier Jahre in einer Textil- oder Baumwollfabrik und du bekommst Geld. Das klingt ja noch nicht so schlimm. Doch die traurige Wirklichkeit ist anders. Du  MUSST vier Jahre arbeiten, sonst bekommmsdu kein Geld. Beispiel: Arbeite drei Jahre und heute ist dein letzter Tag. Du hälst es aber nicht mehr aus und gehst. Was bekommst du??? Nix. Nada. Niente. Kein Geld, nicht mal ein kümmerlicher Cent. Die Arbeitsbedingungen sind noch schlimmer als in einer „normalen“ Fabrik. Und davon könnte H&M etwas haben?

Mein Urteil: Nein danke.

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