SVolt: Spannungsgeladene Neuansiedlung

6. Dezember 2022 Timéo Thiry

SVOLT / Überherrn / Gebäude 1 — Geplantes SVOLT-Gebäude Überherrn (Foto: SVOLT)

Im Moment ist die Klimakrise in aller Munde. Junge Aktivisten bewerfen Kunstwerke mit Kartoffelpüree. Andere kleben ihre Hände an den Boden. Die UN-Klimakonferenz COP 27 ist gerade zu Ende gegangen. Kurzum: Der Klimawandel bewegt die Welt.

Auch bei uns im Saarland ruft der Umweltschutz die Menschen auf den Plan. Beispielsweise soll in Überherrn eine Fabrik des Elektrobatterie-Herstellers SVolt angesiedelt werden und sorgt für viele Diskussionen unter den Anliegern. Während einige die Ansiedlung aus wirtschaftlichen Gründen unterstützen, sind andere dagegen. Derzeit ist die geplante Ansiedlung verschoben worden.

Wir haben die Gemeindeverwaltung von Überherrn zweimal kontaktiert, um ihre Meinung zum Thema SVolt zu erfahren. Leider blieb uns unsere Anfrage unbeantwortet. Stattdessen gaben uns die Vertreter zweier Bürgerinitiativen Interviews.

Hier zunächst die Informationen von Siegfried Theobald von der Bürgerinitiative „Freunde des Linslerfeldes“:

„Die Gründe für unsere Ablehnung einer Batteriezellenfertigung in Überherrn sind u. a. folgende:

Alle Flächen, die in Überherrn für eine solche Fabrik bezüglich ihrer Größe geeignet sind, sind Landschaftsschutzgebiete und Vorranggebiete für Landwirtschaft. Es ist also verboten bzw. unzulässig dort zu bauen.

Das Plangebiet für diese Industrieansiedlung liegt in unmittelbar an zwei Naturschutzgebieten und ist laut dem saarländischen Umweltministerium ein wichtiger Wanderkorridor für bedrohte Tierarten (insbesondere die Wildkatze) ins nördlich Saarland.

Das Plangebiet liegt vollständig in einem Vorranggebiet für Grundwasserschutz und zum größten Teil in einer Trinkwasserschutzzone 3. Der angegebene Wasserbedarf dieser geplanten Anlage gefährdet die Trinkwasserversorgung weiter Teile des Saarlandes, aber auch der französischen Stadt Forbach sowie der Fauna und Flora in den Schutzgebieten.“

Schließlich gab uns Peter Lorson, Vorsitzender der Bürgerinitiative Friedrichweiler, ein Interview per Videokonferenz, in dem er auf die Gründe für den Widerstand gegen die Ansiedlung der SVolt-Fabrik in der ursprünglich geplanten Form einging.